Mutterland, Kiew (2023)
Mutterland, Kiew (2023)
Gemälde von Nazanin Pouyandeh
Gemälde von Nazanin Pouyandeh


KUNO-Newsletter

kulturimnorden@gmail.com 

 · 

Samer Kozah

 

 

SAMER KOZAH

 

 

 

Damaszener Dialoge

 

Ausstellung im HAUS DER SYRISCHEN KUNST in Bremen | Kuratiert von Frizzi Krella

 

8. September – 25. November 2023 

 

"Über 40 Jahre hinweg begleitet der Fotograf und Galerist Samer Kozah seine Stadt. Mit großer Hingabe, zärtlichem Blick und tiefem Respekt begegnet er den Menschen und hält ihr Wesen und ihren Charakter in seinen Fotografien fest.

Durch den Blick des Fotografen Samer Kozah, der Wissen und Sensibilität vereint, schauen wir auf sein Damaskus, begegnen der ästhetischen Melancholie dieser einzigartigen Stadt am Fuße des Berges Kasioun, die zwischen Tradition und Moderne oszilliert. Kozah öffnet Durchblicke und Aussichten über die Dächer von Damaskus hinweg, lässt uns teilhaben am Alltag der Damaszener oder führt uns in winterliche Stille schneebedeckter Ufer des Flusses Barada."

 

 

 

"Mit größter Sorgfalt arbeitet er in den Schwarz-Weiß-Kontrasten sowie den Abstufungen der Grauwerte. Geschaut durch den Blickwinkel seiner Kamera, schreibt er mit seinen Bildern nicht nur ein Kapitel der Geschichte seiner Stadt, sondern verleiht ihr einen Moment Ewigkeit.

Was für ein Kontrast zeigt sich dazu vor den Toren der Stadt. Dort wurden während des Krieges Teile des neuen Damaskus und seiner Außenbezirke geschleift, zerbombt, zerstört. Eine Ruinenkriegslandschaft schreit auf. All das ist Damaskus, Augenblicke der Vergangenheit und der Gegenwart. 

In jedem Porträt eines Menschen ist ein Geheimnis verborgen, in jedem Winkel und jeder Straße schlummert Poesie, das Schöne und das Ungewöhnliche.

All das für den Betrachter zugänglich zu machen - mal als Kolorist in der Farbfotografie, mal als Lichtzeichner des Schwarz-Weiß", verstehe Samer Kozah als seine Aufgabe, so die Kuratorin Frizzi Krella.

 

 

 

 

 

 

 

  

Samer Kozah |DAMASZENER DIALOGE | Fotografien aus 40 Jahren mit einem Interview, einem Text und einem Fotoessay von Frizzi Krella. (Herausgegeben von der Takla Stiftung, ISBN 978-3-00-070771-5 | 10,00 €)

Katalog Samer Kozah, Damaszener Dialoge
dig.alleSEITEN_dig_k7_ISBNkorr._.DRUCK_k
Adobe Acrobat Dokument 38.0 MB

 

Frizzi Krella

 

Fotoessay zur Ausstellung von Samer Kozah

 

 

 

Damaszener Dialoge ist diese kluge Schau betitelt und ist ja in der Tat ein Gespräch und zwar ein zweifaches zwischen dem Medium der Fotografie und der Stadt, dem einen so nah und heimatlich wie der anderen so fern und verführerisch. Und es ist ebenso ein Gespräch zwischen zwei Menschen, dem Künstler Samer Kozah (1957, Damaskus) und der Kuratorin Frizzi Krella (1970, Dresden), die sich außer mit Worten auch fotografisch im Katalog äußern.

Dabei zeigen sich ästhetisch brillante Gemeinsamkeiten der beiden, ich möchte in diesem Zusammenhang auf das subtile Helldunkel und die geschliffene Präzision ihrer Arbeiten verweisen. Und natürlich ebenfalls auf die Unterschiede in den Sujets.

Augenfällig ist die Zuwendung zur Streetphotography von Samer Kozah, die ihm nicht leicht gefallen sei und hinsichtlich der künstlerischen Qualität Zugeständnisse an die Realitätsnähe abverlange. Auch und gerade bei den Arbeiten an seinem Buch über die "Seele von Damaskus".

Solche Themen hat Frizzi Krella für die Auswahl ihrer Fotografien außen vor gelassen und sich vielmehr konzentriert auf die begeisternde ornamentale Formensprache, die sie in dieser Stadt vorfand. Und dabei auch zu dem 

Kabel-Schatten-Triptychon fand  (eingangs und z.T. hier unten) und damit gleichfalls ein affines "fotografisches Auge" beweist, das ihr Gesprächspartner für sich und seine Arbeiten als "minimalistisch" bezeichnet.

 

 

 

September 2023                                                                Paul Kroker

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0